Anfrage zum Status Forst in Hünstetten

Im letzten Jahr (Juli-Sitzung) ist beschlossen worden, dass eine “regelmäßige Berichterstattung im B.A.U.-Ausschuss zum Zustand des Waldes und den Sachstand bei eingeleiteten bzw. geplanten Wiederaufforstungs- und Pflegemaßnahmen einerseits sowie Einschlag und Holzvermarktung andererseits“ stattfinden soll.

Dies ist bisher nur eingeschränkt erfolgt:
Im Rahmen einer Anfrage der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen wurden einige Fragen zum

Zustand des Hünstetter Waldes beantwortet. Bei Nachfragen zum Haushalt und bei der jährlichen Waldbegehung wurden weitere Fragen beantwortet.

Ein Gesamtbild über den Zustand des Forsts lässt sich aus diesen Informationen jedoch nicht ableiten.

Daher bitten wir um Beantwortung folgender Fragen:

  • Wie teilen sich die Waldflächen der Gemeinde Hünstetten aktuell auf die verschiedenen Baumarten (in ha und wenn möglich Festmeter) auf?
  • Wieviel Flächen befindet sich davon im Mischwald bzw. in Monokulturen?
  • Wie hoch wird die Schädigung der Buchenflächen eingeschätzt?
  • Wie ist die Prognose der Einschlagmengen in den nächsten 10 Jahren? Wie hoch wird davon der Anteil der Schadholz geschätzt?
  • Wie groß sind die Sturmschäden der jüngsten Stürme im Hünstetter Wald? Wie hoch ist der Aufwand zur Beseitigung der Sturmschäden?
  • Bei der letzten Waldbegehung am 20.11.21 wurde in dem Wald zwischen Wallbach und Wallrabenstein ein größeres Waldstück mit Buchen vorgestellt und dabei insb. auf die schon sichtbaren Trockenheitsschäden hingewiesen.
    Hierbei wurde geschildert, dass hier eine Entscheidung zu treffen wäre zwischen folgenden Alternativen:
    1. Gezielte Entfernung der Bäume mit erkennbarer Schädigung
    2. Fällung des kompletten Bestandes, um einen jetzt noch hohen Ertrag aus denweitegehend gesunden Bäumen zu erzielen.
    3. Stehenlassen des gesamten Bestands bis auf weiteres, da die Alternative a) aufgrund Aufwands nicht in Frage kommt

Gibt es hierzu schon eine Entscheidung?

Stehen ähnliche Entscheidungen bei anderen größeren Waldstücken an?
Der Naturschutzbund Hessen empfiehlt angesichts der dramatischen Schäden aufgrund der Dürresommer der letzten Jahre Zurückhaltung bei der Holzernte und dabei konkret die sog. Einzelstammnutzung ggü. großen Auflichtungen (s. https://hessen.nabu.de/presse/pressemitteilungen/index.php?popup=true&show=5862&db=presseservice_hessen).

Wie ist hierzu die Auffassung der Verwaltung?

Wird zu diesen Grundsatzentscheidungen bzgl. der zukünftigen Bewirtschaftung des Hünstetter Forsts (insb. konkret bezogen auf die letzten beiden Fragen) die Gemeindevertretung eingebunden?

Wir bitten zusätzlich um schriftliche Beantwortung.

Sollten einzelne Fragen nicht kurz und eindeutig zu beantworten sein, bitten wir, diese in der nächsten B.A.U-Ausschusssitzung (am 04.05.) näher zu erläutern.

Für die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen Hünstetten

Rainer Gießing