Antrag zur Neukonzeption des Radwegenetz in Hünstetten

Beschlussvorschlag:

Der Gemeindevorstand wird beauftragt, eine aktuelle Bedarfsermittlung erstellen zu lassen, die insbesondere den geänderten Bedarf aufgrund der stark zunehmenden E-Bike-Nutzung berücksichtigt und andererseits die Rad-/E-Bike-Nutzung zur Vermeidung von Autoverkehr durch zusätzliche und bessere Radwege fördert. Weiterhin sollten hierbei auch vorhandene Gefahrenquellen bei der Querung von Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen (insb. B417) analysiert werden. Die zugehörige Infrastruktur wie z.B. gesicherte Fahrradabstellplätze auf Park- und Ride-Parkplätzen sowie Ladmöglichkeiten für E-Bikes ist hierbei auch mit zu betrachten.

Aufgrund der Bedarfsermittlung soll ein Umsetzungsplan vorgelegt werden, wie unter Nutzung öffentlicher Förderungsmöglichkeiten innerhalb vom 3 Jahren ein bedarfsgerechtes Radwegenetz in Hünstetten geschaffen wird.

Begründung:

Als Klimaschutz-Maßnahme ist der Ersatz von Autoverkehr durch Radverkehr zu fördern.

Die Nutzung von E-Bikes hat sich in den letzten Jahren stark gesteigert; dieser Trend wird sich sicher noch weiter fortsetzen. E-Bikes finden auch bei Personen Anklang, die bisher das Rad nicht genutzt haben z.B. weil dies für sie in der hügeligen Taunuslandschaft zu beschwerlich war. E-Bikes sind gerade auch bei älteren bisher ungeübteren Fahrern beliebt, so dass auch höhere Unfallrisiken bestehen; dies auch aufgrund der i.d.R. größeren Geschwindigkeit gegenüber den klassischen Fahrrädern.

E-Bike-Nutzung führt auch zu größeren Reichweiten, so dass bspw. Einkaufsausflüge nach Idstein oder Bad Camberg alltäglich werden könnten. Auch eine Nutzung durch ÖPNV Pendler:innen als Verbindung zwischen Wohnort und Bus-/Bahnverkehrsknotenpunkten (z.B. Hühnerkirche, Neuhof-Mitte, Bhfe. Bad Camberg / Idstein / Wörsdorf) erscheint denkbar, setzt jedoch möglichst kurze und sichere Wegführungen für Radverkehr und gesicherte Abstellplätze voraus.

Die vorhandenen Radwege im ausgeschilderten Radwegenetz sind von der Fahrbahnbeschaffenheit her ungeeignet für Nicht-Mountainbike-Fahrräder/E-Bikes (Schotterstücke). Teilweise sind die vorhandenen Wege auch nicht hinreichend gepflegt (in Folge Waldarbeiten, Dörner aus Heckenschnitt),…

Dies bedarf teilweise einer Verbesserung der vorhandenen Radwege und die Erweiterung des Radwegenetzes auch zur Anbindung an die Radwegenetze der umliegenden Kommunen.

Aktuell bestehen beim Radfahren einige Gefahrenquellen insb. bei der Querung der B417 (konkret: Wald-Parkplatz Wallbach und alte Poststraße Limbach). Hier sollten Lösungen bspw. in Form von Verkehrsberuhigungsmaßnahmen ausgearbeitet werden.

Die Verbindung nach Taunusstein (Niederlibbach) wurde erfreulicherweise vor kurzem verbessert.

Andere Ideen zur Erweiterung des Wegenetzes wie z.B. Verlängerung rechtsseitig B417 Görsroth zur Hühnerkirche Bauer Schmidt sind zu prüfen und Lösungen für bereits bekannte Lücken wie der Anbindung von Beuerbach an den Wörsbachtal-Radweg und der Problemstelle Eisenbahntunnel zwischen Wallrabenstein und Wörsdorf sind natürlich ebenso zu suchen.

Auch ist die bisherige Beschilderung anzupassen. Hier fehlen teilweise Beschilderungen bei Wegen, die durchaus als Radwege genutzt werden.

Hierfür könnten auch entsprechende Förderungen bspw. durch den Bund im Rahmen des Sonderprogramm „Stadt und Land“ für flächendeckende Fahrradinfrastruktur (www.nahmobil- hessen.de/foerderung/foerdermittel-des-bundes/sonderprogramm-stadt-und-land) in Anspruch genom- men werden. Im April 2021 hat das Bundeskabinett den Nationalen Radverkehrsplan 3.0 (“NRVP“, www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/StV/Radverkehr/nationaler-radverkehrsplan-3-0) beschlossen. Hierauf wird auch ein neues weitreichendes Förderprogramm basieren.

Darüber hinaus ist auch eine Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (www.nahmobil-hessen.de/ueber-die-agnh) zu prüfen, der bspw. Aarbergen und Waldems, Bad Camberg und Idstein schon angehören.

Hierüber können bspw. Test E-Bikes für die Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden. Weitere Maßnahmen zur Werbung für die Rad-Nutzung wie „Stadtradeln“ (s. Idstein, www.stadtradeln.de) sind mit einzubeziehen.

Mit freundlichen Grüßen
Für die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Rainer Gießing

Ergebnis

Dem Antrag von Bündnis 90/Die Grünen wurde mit 21 Ja-Stimmen bei 6 Enthaltungen zugestimmt.